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Der Favoritencheck: Nils Voigt fordert die internationale Elite

Wenn am Sonntagmorgen zum 35. Mal der Startschuss zum BARMER Alsterlauf fällt, werden sich mehr als 4.250 Läuferinnen und Läufer um eines der größten Wahrzeichen Hamburgs machen. Der Lauf über 10 km ist eine feste Größe im bundesweiten Rennkalender und lockt seit jeher Aktive aus der ganzen Republik in die Elbmetropole. Auf dem schnellen wie attraktiven Rundkurs vom Ballindamm um die Außenalster und zurück läuft man schließlich Bestzeit. Das ruft nationale wie internationale Spitzenathlet:innen auf den Plan. Rund 47 % der Teilnehmenden reisen von außerhalb an.

Einer von ihnen wird Nils Voigt sein. Der vierfache Deutsche Meister vom TV Wattenscheid 01 (u.a. 10 km Straßenlauf 2021, 10.000 m Bahn 2023) kommt mit breiter Brust in die Hansestadt. Mit einer persönlichen Bestmarke von 28:03 Min. (Houilles, FRA, 2022) muss er sich nicht vor dem topbesetzten, internationalen Elitefeld verstecken und kann an einem guten Tag gar den Gesamtsieg anstreben. Er wäre neben Detlef Schwarz (1990) und Yannick von Soosten (2021) erst der dritte Deutsche, dem das gelingt. „Ich bin vor vier Wochen wieder ins Training eingestiegen und daher noch nicht bei 100 %. Ich sehe meine aktuelle Form noch nicht unter 29 Minuten, werde aber versuchen, möglichst lange vorne mitzumischen“, gab der 27-Jährige am Mittwoch bei der Pressekonferenz als persönliche Einschätzung ab.

Größte Konkurrenz wird der 27-Jährige aus Kenia erwarten dürfen. Der Vorjahressieger und amtierende Streckenrekordinhaber Calistus Kitoo wird wieder ein Stelldichein an der Alster geben und geht als größter Favorit ins Rennen. Seine 28:10 Min. im vergangenen Sommer markierte sowohl für ihn als auch für die Veranstaltung Bestwerte. Das Spitzenfeld wird durch seine Landsleute Castor Mogeni und Geoffrey Githuku komplettiert. Beide treten die Reise mit frischen Bestzeiten im Gepäck an, die sie im Juni im kroatischen Karlovac aufstellten (28:46 vs. 28:55). Hamburg scheint ihnen zu liegen, nahmen sie erst im Sommer beim hella hamburg halbmarathon jeweils neue persönliche Bestzeiten mit nach Hause.

Auch bei den Damen setzt sich ein bekanntes Gesicht an die Spitze des Favoritenfeldes. Purity Gitonga (KEN) will es nach ihrer Titelverteidigung im letzten Jahr ein weiteres Mal wissen und könnte damit am Sonntag zum dritten Mal in Folge den Sieg holen. Ob es auch zum dritten Streckenrekord in Folge reicht (30:57, 2023), bleibt abzuwarten. Aufgrund der Vielzahl an Baumaßnahmen im Bereich der Binnen- und Außenalster dürfte der Kurs etwas herausfordernder werden. Vorjahresdritte Morine Michira (KEN) ist ebenfalls wieder mit von der Partie. Mit einer 32:31 war sie zwar nicht ganz so flott wie ihre Kollegin unterwegs, an einem guten Tag könnte sie aber auch um den Sieg mitmischen. Mariia Mazurenko aus der Ukraine wird versuchen, möglichst lange an den Beiden dranzubleiben. Mit einer frischen Bestmarke von 33:10 von der Berliner City-Nacht im Juli spielt sie zwar nicht in derselben Leistungsklasse der Kenianerinnen, eine Podiumsplatzierung ist aber drin.

Aus deutscher Sicht werden Julia Kümpers (LAC Kronshagen) und Nina Völckel (Laufteam Kassel) um den nationalen Titel buhlen. Beide bewegen sich auf einem ähnlichen Niveau um die 33½ Minuten. Den beiden Frauen wird sich vermutlich auch Nada Ina Pauer anschließen. Die 37-jährige Deutsch-Österreicherin, die mit dem amtierenden Deutschen Meister Richard Ringer liiert ist, kommt mit dem Ziel einer neuen Bestzeit in die Hansestadt.

Seit 2023 können die Teilnehmenden neben der klassischen Distanz über 10 km sich auch für den „kleinen“ Alsterlauf über 5 km entscheiden. Auf derselben Strecke entlang der Binnenalster messen sich auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der R5K-Tour. Hamburg markiert die vierte Station der bundesweiten Rennserie, wo junge Elite-Athletinnen und -Athleten der Altersklassen U20 und U23 um Preisgelder und sportliche Förderung kämpfen.

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